Job- und Gigvermittlung über Rundmails?


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Verfasst von Wolfgang Schebeczek (wsch [AT] EUnet . at) am 18. Juli 2000 um 20:32:24:

Wie den meisten der LeserInnen dieses Forums bekannt sein wird, hab ich schon mehrmals Anfragen nach Jonglierauftritten in Rundmails an die österreichischen JongleurInnen weitergeleitet. Zuletzt hat mich das in einen Loyalitätskonflikt gebracht, da ich - nachdem ich einen Gig, vermittelt über die "Szene Bunte Wähne", weitergeleitet hatte - auch die Daten zu demselben Gig, aber ohne Zwischenvermittlung (und daher ohne Provisionsabzug) bekommen hatte. (Auf legalem Weg, da der Auftrageber offensichtlich nicht nur die SBW beauftragt hatte, sondern sich auch noch selber weiter auf die Suche gemacht hat.) Obwohl ich die SBW wegen ihrer Kulturveranstaltungen schätze, hab ich mich in diesem Konflikt für die JongleurInnen entschieden und auch diese Daten weitergegeben.

Für mich hat die Sache wieder einmal die Frage aufgeworfen, ob überhaupt Job- und Gigvermittlung per "Massenmail" betrieben werden soll. Ich hab bisher solche Angebote eigentlich nicht besonders gern weitergeleitet, mich dann aber doch entschieden es zu tun, weil ich sie als potentiell interessante Information für JongleurInnen eingestuft habe. Manchmal jedoch sehr mit Bauchweh, weil die Aufträge danach gerochen haben, rasch billige Gaukler für irgendein dubioses Event anzuheuern. Sowas zu fördern ist nicht meine Intention. Es schadet letztlich allen Voll- und Teilzeitprofis, weil es das Gagenniveau drückt. Und der billige Tingeltangel behindert sicher bei uns auch die Entwicklung des Jonglierens zu einer angesehenen Varietékunst. Er beschädigt einerseits das Image beim Publikum, und gräbt andererseits Jongleur(grupp)en, die mit Einsatz und Engagement arbeiten wollen, das Wasser ab. Im übrigen hab ich auch schon entsprechende Kritik an solchen Aussendungen zurückbekommen.

Was ich im letzten Absatz gesagt habe, bezieht sich nicht (notwendig) auf den obigen Gig, aber mit dem Gerangel der Agenturen ist mir das halt auch wieder einmal sauer aufgestoßen. Für die Zukunft würd ich mich in der Frage gern danach richten, was dem Jonglieren bzw. was den JongleurInnen nützt. Das will ich nicht allein beurteilen, daher meine Fragen an euch: Sollen Anfragen nach JongleurInnen für Gigs über Massenmails verbreitet werden? Oder nur Anfragen für Benefiz- oder Fast-Nulltarifauftritte? Oder gar nicht?

wolfgang


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