Re: Job- und Gigvermittlung über Rundmails?


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Verfasst von janosch rabiatov (direktor [AT] circus-rabiat . com) am 21. Juli 2000 um 08:49:11:

Als Antwort auf: Job- und Gigvermittlung über Rundmails? verfasst von Wolfgang Schebeczek am 18. Juli 2000 um 20:32:24:

Die auftrittsmöglichkeiten, die über diese art von ausschreibung angeboten werden, sind meistens insofern dubios, dass da „irgendwas“ gesucht wird. Der potentielle kunde hat also vom geschäft keine ahnung, er kennt sich mit gauklern und jongleuren nicht aus, aber er braucht halt was. Diese auftritte sind, wie ja jeder weiss, in 90 % der fälle lückenbüsserjobs, die grauslich für einen selber sind, öd steht man vor einer bäckerei und jongliert dann altbackene semmeln, während die autos an einem vorbeirauschen, oder muss auf einem gatschigen spielplatz in kirdrichstetten kinderbetreuung machen...

Die preise sind schon im keller, ein jongleur/eine jongleuse kosten zur zeit weniger als der student, der am eingang die karten abreisst bei einem zeltfest...

Ob das image von uns jongleusen und jongleuren noch weiter zu beschädigen ist, ist gar nicht die frage. Erstens beschädigen das sowieso alle irgendwie, das ist interpretationssache, zweitens find ich das staunen von leuten auf drei bälle in der hand genauso beschädigend, wie diese leute meine rabiaten tollereien beschädigend finden, wer will schon ein kuratorium gutes jonglieren, dass dann festlegt, was gut und was schlecht für den ruf der branche ist.

Es wird sich immer jemand finden, der sich beim simmeringer kulturwandertag neben das würschtlstandl des samariterbundes stellt und jongliert, und das ist auch gut so, damit haben wir beim circus rabiat noch wen, der niveaumässig unter uns ist, das hilft dem selbstbewusstsein nach und gibt gesprächsstoff beim lechner...

Und irgendwann werden die wirklichen agenturen, die das geschäft ernst nehmen, auch begreifen, dass es gute und schlechte shows gibt, und die anderen werden weiterhin um 1000 schilling für 8 stunden jonglieren einkaufen wollen, und das bekommen, was es eben um 1000 schilling gibt.

Bleibt also nur die frage: soll der wolfgang schebezcek sich die arbeit antun und die verantwortung aufhalsen, dass die anfrage ordentlich befriedigt wird, also wirklich wer vor ort dort auftaucht und die altbackenen semmeln jongliert...
Selbst bei 20 % provision für die vermittlung ist das bei den angebotenen gagen ein butterbrot, für das sich der aufwand nicht lohnt.



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