Verfasst von Hannes Bauer (haba [AT] yline . com) am 18. Juli 2000 um 22:40:47:
Als Antwort auf: Job- und Gigvermittlung über Rundmails? verfasst von Wolfgang Schebeczek am 18. Juli 2000 um 20:32:24:
ich denke dass sich diese aufträge so und so verbreiten, und wenn nicht über
internet, dann mündlich oder über andere kanäle die es zu hauf gibt.
nachdem es immer unterschiede zwischen spreu und weizen auch bei
artistenvorführungen geben wird und nachdem es auch immer zuseher geben
wird, die unterschiedliche auftrittqualitäten unterschiedlich wertschätzen,
spricht nix gegen eine verbreitung von div. jobs.
jede/r entscheidet seine teilnahme schliesslich selbst.
wenn wirklich die jonglierkunst in österreich als eine in der
öffentlichkeit angesehene und ernstgenommene entwickel werden soll, müssten
andere zielgerichtete wege eingeschlagen werden: es müsste die
artistik-vielfalt vervielfältigt und die präsenz dieser vielfalt in der
öffentlichkeit gefördert werden. da fallen mir einige dinge ein:
ein oder mehrere bestehende kleinkunsttheater, die stetig (monatlich)
profivarieteauftritte von artisten (von uns und gästen aus dem ausland...)
forcieren,
regelmäßige auftritte von ausgewählten kunst- oder sprachjongleuren usw. in
urbanen einkaufsstrassen und im ländlichen raum,
schliesslich bei schulveranstaltungen und abschluss esten choreographierte
artistik-auftritte.
dazu hab ich eben kürzlich ein beispiel gesehen: in der schule des klosters
seckau haben unterstufen ein abschlussfest veranstaltet, wobei jonglieren,
artistik und akrobatik auf kinderniveau nicht zu kurz gekommen ist.
eingelernt wurde das von turnlehrern, die wahrscheinlich einmal unterm jahr
halbherzig diabolos in die runde geworfen haben, einen guten artistiklehrer
haben die kids wahrscheinlich nie gesehen. dennoch gab es kinder mit
gewitzten peppigen nummern. gefehlt haben u.U. beim abschlusfest auftritte
von profis, die von der schule finanziert werden könnten und sicher einige
begeisterte und begabte kinder/jugendliche sehr motiviert hätten, darin mehr
als einen nur showeffekt gegenüber mitschülern zu sehen und mehr zu
trainieren...
ein letzter punkt: die langsame stetige konvertierung von öffentlichen
förderungen zugunsten des
einsatzes von artistik in unterschiedlichen bereichen.
dazu muss allerdings auch gut argumentiert werden, das artistik
ähnlich wie musikalische früherziehung eine wichtige komponente in der
entwicklung von kindern bei kommunikation, ausdrucksfähigkeit,
geschicklichkeit, lernvermögen ... ausmacht.
jedenfalls wird das verschweigen von tingeltangeljobs auf einem (wenn
auch wichtigen!!) listserver die jonglierkunst nicht verändern.
lieber gruss von * h.a.n.n.e.s *