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Vorbemerkung: | |||||||||||
Alle im folgenden Artikel behandelten Jongliermuster sind mit Links zu animierten Darstellungen dieser Muster unterlegt. | |||||||||||
Redaktion jonglieren.at | |||||||||||
Was ist die Siteswap-Notation? |
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Mit der Siteswap-Notation lassen sich Jongliermuster durch eine Folge von Zahlen beschreiben.
Beispiele:
Man stelle sich jede dieser Zahlenfolgen, genannt Siteswaps, sich immer wiederholend vor, also 404040..., 33333..., 515151..., 535353... oder 5344453444... |
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Welche Muster können in Siteswap-Notation dargestellt werden? |
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Die Voraussetzung dafür, dass ein Jongliermuster in Siteswap-Notation dargestellt
werden kann, ist:
In gleichmäßiger Folge werden aus den beiden Händen immer abwechselnd je ein Ball abgeworfen. Multiplex- und Synchronmuster, ebenso wie Körperwürfe (z. B. unter dem Arm), Partnerjonglage etc. können also zunächst nicht durch Siteswaps beschrieben werden. |
Was bedeuten die Zahlen? |
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Jede Zahl steht für den Abwurf eines Balles. Ausnahme: 0 und 2 stehen für das Verstreichen eines Taktschlages.
Jede Zahl gibt an, um wieviel Taktschläge später der abgeworfene Ball wieder zum Abwurf bereit, also wieder gefangen sein muss. Das Metrum der Taktschläge wird von den immer abwechselnd werfenden Händen erzeugt. 0 und 2 werden hier zur Vereinfachung auch als Würfe betrachtet. Die Höhenangaben gelten ungefähr für das Tempo, in dem wir normalerweise 4 Bälle jonglieren. Bei langsamerem Tempo, z. B. bei einer entspannten Jonglage mit 3 Bällen, sind die Würfe höher, bei schnellerem Tempo, z. B. bei einem 3-Ball-Shower oder bei einer 5-Ball-Kaskade, sind sie niedriger. Der Jongleur kümmert sich aber weniger um die Höhe, sondern bekommt es mit einiger Übung ins Gefühl, wie stark er jeden einzelnen Ball werfen muss, damit er zum richtigen Zeitpunkt wieder ankommt. (Es ist übrigens immer zu empfehlen, neue Muster eher langsamer und höher als schneller und niedriger zu jonglieren, da wir uns nicht Reaktionsschnelligkeit, sondern Exaktheit antrainieren möchten.) Ein Beispiel: 534 Angenommen, wir fangen mit der rechten Hand an, dann führen wir hintereinander folgende Würfe aus:
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Mit wievielen Bällen wird ein Siteswap jongliert? |
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Der Durchschnittswert entspricht der Anzahl der Bälle.
Beispiel: 441: Die Summe ist 9; geteilt durch 3 (da es 3 Würfe sind) ergibt 3. Es ist also ein 3-Ball-Muster. |
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Welche Zahlenfolgen sind jonglierbar? |
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Vor jedem Abwurf muss genau ein Ball in die Hand fliegen.
Ausnahme: bei einer 0 darf kein Ball in die Hand fliegen. Das lässt sich ermitteln, indem man die Ankunft jedes Balls durch ein Kreuz markiert. Von jeder Zahl aus zählt man so viele Positionen ab, wie die Zahl angibt, und markiert die Position, auf der man ankommt. Es dürfen dann nicht zwei Kreuze unter der selben Position stehen.
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Wie lassen sich neue Siteswaps ermitteln? |
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Probiert aus, ob Eure Telefonnummer, Postleitzahl, Hausnummer
etc. jonglierbar sind!
Zielführender ist folgende Methode: Es ergibt sich ein neues gültiges Siteswap, wenn man zu einer der Zahlen eines vorhandenen Siteswaps die Länge des Siteswaps dazuzählt oder davon abzieht. Das neue Siteswap wird dann mit einem Ball mehr oder weniger jongliert. Beispiel: Die 4-Ball-Fontäne 4 läßt sich auch als 444 schreiben und hat dann eine Länge von 3 Taktschlägen. Daraus kann man 441 (mit 3 Bällen) oder 744 (mit 5 Bällen) machen. |
Wie funktioniert die Siteswap-Notation bei Keulen? |
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Es ist prinzipiell egal, ob es sich bei den abgeworfenen
Objekten um Bälle, Keulen oder Ringe handelt.
Bei Keulen muss man aber noch die Zahl der Umdrehungen managen. Normalerweise gelten folgende Entsprechungen:
Eine wichtige Ausnahme hiervon ist die 5-Keulen-Kaskade, die meist in Doubles jongliert wird. |
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Woher kommt der Name Siteswap? |
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Siteswap heißt Vertauschen der Position. Das bezieht sich auf die einfachsten Siteswaps, in denen zwei Bälle, die hintereinander abgeworfen werden, in vertauschter Reihenfolge ankommen. Ein Beispiel dafür ist 53444, bei dem der 3er-Ball vor dem 5er-Ball wieder ankommt. | ||||||||||
Theorie |
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Wieviele Taktschläge
befindet sich jeder Ball in der Hand?
Was folgt hieraus für die Drehung von Keulen? Wie hängen Höhe und Siteswap-Zahl zusammen? |
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Erweiterte Siteswap-Notation |
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Synchrone Muster |
Links und Quellen |
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Einige interessante Siteswaps |
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Die mit (3...), (4...) und (5...) gekennzeichneten
Siteswaps haben die Eigenschaft, dass die Bälle alle hintereinander ankommen, und
dass sie somit in das Grundmuster integriert werden können oder mit beliebig vielen
3er, 4er bzw. 5er-Würfen kombiniert werden können. Beispielsweise der Halbshower mit 4 Bällen: 53 lässt sich in das Grundmuster integrieren: ...44444534444... und ebenso jonglieren als 53, 534, 5344 und 53444.
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Bernhard Neugebauer studiert Elektrotechnik an der Technischen Universität Graz und ist leidenschaftlicher Jongleur, Einradfahrer und Chorsänger. Sein angestrebter Beruf Toningenieur und sein Hobby Jonglieren haben gemeinsam, dass sie beide auf einem Zusammenspiel analytisch-rationaler und künstlerisch-intuitiver Fähigkeiten beruhen. Er ist Autor des Siteswap-Animationsprogramms Realtime Juggler, das die Eingabe von Würfen in Echtzeit erlaubt. Der Einführungstext in die Siteswap-Notation ist aus einer Arbeitsunterlage für den von ihm geleiteten Jonglierkurs des Universitätssportinstituts Graz entstanden. Juggling Lab von Jack Boyce und Mitarbeitern ist ein plattformübergreifendes Computerprogramm für die Animation von Solojonglier- und Passingmustern. Neben der hier verwendete Applet-Version (Java 1.1) gibt es auch eine Applet- und Standalone-Version (Java 2) mit erweitertem Funktionsumfang. Juggling Lab ist für nichtkommerziellen Gebrauch freie Software; Teile unterliegen der GNU General Public License. |
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Alle Rechte am Artikel verbleiben beim Autor. Juggling Lab unterliegt mehreren Copyrights. Veröffentlicht mit Einverständnis des Autors. Dezember 2000, überarbeitete und erweiterte Version: Februar 2005. |