Regeln fuer das Jollyballspiel

Wiener Jollyballregeln

Stefan Böhmdorfer & Lisa Kollmer

Ein Jollyball-Team besteht aus zwei SpielerInnen. Jede/r SpielerIn hat zwei Jonglierbälle, diese Spielbälle gelten als Teil des Spielers.

Als Jollyball wird ein Ball gewählt, der leicht von den Spielbällen unterschieden werden kann. Ob der Jollyball ein Beanbag oder Stageball ist, ist Vereinbarungssache zwischen den beiden Mannschaften. Üblicherweise ist es ein Beanbag.

Das Feld ist insgesamt 9 m lang und 6 m breit, die Netzhöhe ist 1,62 m.

Es gibt keinen Schiedsrichter, daher müssen sich die SpielerInnen selber einigen und versuchen, ehrlich und fair zu sein. Im Zweifelsfall kann der Punkt wiederholt werden.

Üblicherweise wird auf zwei gewonnene Sätze zu 15 Punkten gespielt (zwei Punkte Unterschied, bis höchstens 17), wobei nur bei eigener Angabe gepunktet werden kann. Aus Zeitgründen kann das bei der EJC anders geregelt sein.

Der Wurf ins gegnerische Spielfeld …

Es ist immer ein Fehler, wenn …

Solange man den Jollyball nicht abgespielt hat, gilt es als Fehler, wenn …

Die Angabe:

Es ist kein Fehler, wenn der Jollyball das Netz berührt – außer bei der Angabe.

Innerhalb des eigenen Teams kann der Jollyball mit einem beliebigen Körperteil gespielt werden. Ausnahme: mit der Hand dotzen gilt nicht.


Österreich ist eines der wenigen Länder, wo die Idee des Jollyballspiels – eine Erfindung des US-amerikanischen Jongleurs und Jonglierpädagogen Dave Finnigan – auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Bald nachdem er dieses Spiel in seinem mittlerweile legendären Jonglierlehrbuch The Complete Juggler (Vintage Books, New York 1987, dt. Alles über die Kunst des Jonglierens, DuMont Köln 1988) vorgestellt hatte, wurde es zum integralen Bestandteil der österreichischen Jonglierfestivals und insbesondere der Jonglierkurse an den Universitätssportinstituten in Graz, Innsbruck, Linz und Wien. Seit 1991 wurde fast jedes Jahr ein nationales Jollyballturnier an einem dieser Universitätssportzentren abgehalten. Und bereits 1990 gab es ein schriftliches Regelwerk, ausgearbeitet von Christoph Heinzle und Kollegen. Bis zum Jahr 2000 wurde an diesem Regelwerk noch gefeilt (siehe: Regeln für das Jollyballspiel). In den Jahren danach ergaben sich in der Spielpraxis jedoch einige Abweichungen von diesen Regeln, namentlich in Wien, wo wöchentlich im Universitätssportzentrum Grimmgasse Jollyball gespielt wird. Stefan Böhmdorfer und Lisa Kollmer haben dankenswerterweise die Regeln, nach denen derzeit in Wien gespielt wird, verschriftlicht. Diese »Wiener Jollyballregeln« werden auch bei den Jollyballturnieren der österreichischen Universitätssportinstitute und seit 2011 bei den europäischen Turnieren auf der EJC verwendet. Das Regelwerk ist auch in Englisch und Slowenisch zugänglich.

Stefan Böhmdorfer (Wien, E-Mail: stefan [AT] boehmdorfer . cc): Seit 2010 österreichischer Landesrepräsentant in der European Juggling Association (EJA). Spielt Jollyball seit 2003 und macht das starke Team Kollmer/Dorn (s. unten) dafür verantwortlich, dass er bei Turnieren nie über Platz 4 hinausgekommen ist. Er leitet gelegentlich österreichische und europäische Jollyballmeisterschaften.

Lisa Kollmer (Wien): Begeisterte Jollyballspielerin seit 1999. Mit Teamkollegin Andrea Dorn erfolgreiche Teilnahme an mehreren österreichischen und europäischen Jollyballturnieren (beste Platzierung bei beidem: 2. Platz). 2008 ist ihr gemeinsam mit Andrea Dorn der »Magister Birgit Böhmdorfer-Pokal für besondere weibliche Leistungen im Jollyballsport« verliehen worden.

Weitere Artikel auf den Webseiten von jonglieren.at: siehe Index: Böhmdorfer, Stefan, Index: Kollmer, Lisa

Alle Rechte verbleiben bei den AutorInnen. Veröffentlicht mit deren Einverständnis. Februar 2014.