Re: SCHLAGOBERS!!!!


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Verfasst von w-s-c-h (wsch [AT] EUnet . at) am 29. März 2002 um 14:42:56:

Als Antwort auf: Re: SCHLAGOBERS!!!! verfasst von Lee Cee am 28. März 2002 um 23:46:37:

: : Schlagobers statt Topfenstrudel!

: Oh ja, oh ja, natürlich. Aber wirf mal einen Blick in die aktuelle Kaskade

Danke für die Werbung, Lee Cee. Ja, schaut doch alle mal wieder in die Kaskade!

: ... Nicht umsonst schrieb ich: T-R-opfenstrudel!

Ich hab das Extra-R persönlich veranlasst, um die Auflageziffern zu erhöhen. Ist doch genial, oder?
Für die nächste Ausgabe hab ich mir noch was Spektakuläreres ausgedacht. Na, da werdet ihr schauen! Besser gleich bei Bumfidl sagen, dass sie mehr auf Vorrat legen sollen.

: Ja, so stand es geschrieben.

Wie heisst es doch im Neuen Testament: Was geschrieben ist, ist geschrieben. Also muss es auch stimmen. Na also.

Noch Zweifel? Bitte sehr: Dem Standardwerk "Ungekürztes Handbuch der Ethymologie zentraleuropäischer Mehlspeisen", Bd IVa (2. Aufl., Verlag Egerländer, Linz am Auge 1956) entnehme ich, dass besagte Mehlspeise ursprünglich Tropfenstrudel geheißen hat und das R später, namentlich in Ostösterreich (die Wiener sind ja für schlampige Aussprache bekannt) verloren gegangen ist. Lange Zeit ist es in der Schreibe als stummes R noch mitgeführt worden, aber auf der 2. Orthographischen Konferenz 1902 wurde diese Bestimmung gelockert. Dem Vernehmen nach soll seine Majestät, KFJ persönlich, in einem Schreiben an die Konferenz die Streichung des R's angeboten haben, wenn man ihm im Gegenzug das H im "Thron" lässt. Angeblich ist das dann auch - zwar mit Bauchweh von Konrad Duden - per Lobbying von Kaiser Wilhelm durchgegangen. Unbestätigt ist, das Fritz von Herzmanovsky-Orlando in seinem "Gaulschreck im Rosennetz" mit der Story vom dritten B im Ortsnamen Scheibbs (i.e. Scheibbbs) auf diese kaiserliche Lautverschiebung anspielen wollte. Unsere EJA rep-in Sabina, Expertin in Scheibb(b)sologie könnte dem ja in den lokalen Archiven nachgehen.

Im Raum um Wiesbaden hält sich jedenfalls angeblich hartnäckig die reine Lehre vom "Tropfenstrudel". D.h. geschrieben wird er so, ausgesprochen wird er als "Quarkwirbelgebäck". Das hat nichts mit Sprachunkenntnis zu tun, sondern geht auf die seinerzeitigen Probleme mit dem wilhelminischen Geheimdienst zurück. Da konnte man schon bei falscher Wortwahl auch im Kotter landen. Um auf die konspirative Situation hinzuweisen, werden aber gern noch die beiden R, die an den TRopfenstRudel erinnern, stark gerollt: Quarrrrkwirrrrbelgebäck.

Kaskade unterliegt natürlich den strengen orthographischen Auflagen, die in diesem Teil Deutschlands an Druckwerke aller Art gestellt wird. Es hätte gar nicht meiner Veranlassung bedurft. Sie mussten also T-R-opfenstrudel schreiben!

: Aber man könnte sich einigen, denk ich: Wie wäre es mit Topfenstrudel - mit einem Tropfen Schlagobers?

Phänomenale Idee! Das würde auch das im folgenden Dichterwort angesprochene Problem beheben:
Iss nicht so viel Topfenstrudel.
Du wirst dich verstopfen Trudel!
Da der Grundsatz "Steter Tropfen höhlt den Bauch" gilt, sollte das Schlagobers auch alle Gedärmprobleme lösen.

wolfgang
Redaktion Kaskade, European Juggling Magazine/Europäische Jonglierzeitung (www.kaskade.de)
(Was ich selbstverständlich nicht aus Werbegründen hier erwähne, sondern nur, damit dieses Posting mehr mit dem Thema "Jonglieren" zu tun hat)


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