Re: Artis-TICK, euforie der anfangsjahre, harsche worte


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Verfasst von janosch rabiatov (direktor [AT] circus-rabiat . com) am 10. Juli 2005 um 09:28:23:

Als Antwort auf: Re: Artis-TICK, euforie der anfangsjahre verfasst von Martin am 08. Juli 2005 um 08:33:35:

: : als der verein gegründet wurde, war internet nicht mehr als ein gerücht.

: Hüstel..

darf daran erinnern, dass sich der alois haselböck ganz schön lächerlich gemacht hat bei er gründungsversammlung, als er seine mailadresse zum besten gab...

: : der verein war kommunikationsplattform, nun ist es das netz. und wir musten das jonglieren seinerzeit auf der wiese von vorn erfinden, die nächste generation jedoch kann sich die tricks herunterladen.

: Das ärgert mich am meisten, daß es junge Leute gibt, die glauben, daß es
: vor Janosch Rabiatov kein Jonglieren in Österreich gab (so erlebt bei
: meiner letzten Krems Convention vor zwei Jahren)..

also gemach, mir habens ja auf der wiese veteranen wie thomas angeli, die kremser, und pipolino beigebracht. aber die wiesentreffs waren anfangs nur ein gerücht, selten und schwer zu finden. und ICH hab nicht den jungen leuten gesagt, dass es vor mir kein jonglieren gab. wenn das so ist, bin ich gern bereit, eine entsprechende entgegnung voll demut in die welt zu setzen: ICH WARS NICHT! jonglieren gabs lange vor dem CIRCUS RABIAT in wien, ich konnte nicht einmal drei bälle halten, da hat der jongliervater schebeczek schon fünf ringe gemacht...
überhaupt verbildet die rabiate legende die menschen, GLAUBTS DAS ALLES JA NICHT! ich lüge wie gedruckt, und di andern rabiatovs auch, und wir sind alle missratene gören und üble kerle. nehmt euch lieber eiun vorbild an den braven guten jonglösen und öre, nur so kommt ihr nach monaco. wer sich ans rabiate hält, kommt höchstens ins gefängnis oder in die leberambulanz.

: : also hat sich die aufgabe des vereins fast erübrigt, und wird oftmals, so in graz, in krems und anderswo, von frischen, neuen vereinen und gruppen wahrgenommen.

: Eben nur fast. Nicht jeder kann sich ne eigene Hazienda im Weinviertel
: leisten zum Trainieren, manche brauchen noch die Turnsäle.

ich würd immer noch in die landsteinergasse gehn, hätt ich nicht am dienstag für schnöde 17 euro an der volkshochschule zu unterrichten, damit ich mir meinen gutshof leisten kann. und ich BIN trotz weinviertler dependance zahlendes mitglied des vereins, und hab öfters für artistick brote geschmiert und dreck geputzt...
zur hazienda: ein grosses wort für eine alte bauernkate inmitten der endlosen rübenfelder des ostens. hier wird jedenfalls nicht nach gutsherrenart im zweispänner gefahren, sondern in gummistiefeln durch den schlamm gegangen...man stellt sich das oft grösser und schöner vor, als es ist.

: : den merke: das zelt brennt ab, die artisten sterben, das publikum krepiert, aber DER CIRCUS LEBT EWIG!

: Und ich dachte, von dem billigen lettischen Fusel wird man nur blind.

richtig, aber nicht nur blind. man wird zugleich auch wild, unbeherrscht, eigensinnig, unobjektiv und frech. das ist das schlimme am lettischen fusel.

: : janosch rabiatov

: lg, Martin

ps: ich bin jedenfall nicht erfinder, aber mit herz und seele ein vereinsmitglied, und wenn ich was für artis-tick tun darf, lasst es mich wissen!





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