Müde Muskeln anstatt flockiger Flashes? Schlaffe Arme anstatt flinker Hände? Tja, das könnte vielleicht daran liegen, daß Du Dich nicht gut aufgewämt hast!
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Einem Klavierspieler würde nie in den Sinn kommen, sich ans Klavier zu setzen und loszulegen. Er spielt sich ein, wärmt sich also auf. Die Nerven leiten langsamer, wenn die Körpertemperatur gering ist, die Muskeln sind unbeweglicher, die Sensibilität und die Koordination sind wesentlich schlechter als in aufgewärmtem Zustand. Du kennst das: Tricks, die man aufgewärmt mit links beherrscht, können unaufgewärmt völlig unkoordiniert sein. Daher ist es wichtig, je nachdem, wieviel Zeit man sich nehmen will, zumindest ein wenig aufzuwärmen.
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Wenn du mit einem Messer durch Einritzen eine möglichst tiefe Rille machen möchtest, wie mußt Du dann das Messer ansetzen? Natürlich immer wieder in der selben Rille. Sonst bekommst Du nicht eine tiefe Rille, sondern viele nebeneinandern. Und wie mußt Du eine Text-Seite durchlesen, die Du exakt auswendig lernen möchtest? Natürlich jedes Mal im exakten Wortlaut! Sonst kannst Du später nur den Sinn mit etwa den selben Worten wiedergeben.
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Bewegungslernen funktioniert so, wie jedes andere Lernen auch. Es kommt darauf an, eine Bewegung möglichst exakt immer wieder durchzuüben. Beim Ritzen von Rillen oder exakten Lernen eines Textes ist Dir das genaue Wiederholen klar. Aber ist es Dir auch beim Lernen einer Bewegung klar?!
Der Schlüssel liegt auch hier in der exakten Wiederholung. Das heißt aber auch, daß die einzelne Übung immer nur so schwierig sein darf, daß sie sich halbwegs exakt wiederholen läßt. Und das heißt andererseits, daß man beim Lernen einer neuen Bewegung sehr gut aufgewärmt sein muß. Ist man das nicht, so ist jede Wiederholung anders und es verläuft jede Rille an einer anderen Stelle.
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Aufwärmen klingt etwas langweilig, muß es aber nicht sein. Das Aufwärmen selbst kann zum sinnvollen Üben gemacht werden. Es sollen hier einige Übungen vorgestellt werden. Zum Aufwärmen solltest Du wegen des geringen Gewichts eigentlich Bälle nehmen.
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Martin Apolin (Wien) ist AHS-Lehrer für Sport und Physik und begeisterter Jongleur. Er hat sich insbesondere mit Fragen des Jonglieren Lernens und Trainierens gründlich auseinandergesetzt. Der obige Artikel, eine Erweiterung des Abschnitts "Aufwärmübungen" aus seinem Buch "Vier und fünf Bälle jonglieren ist keine Kunst" (pp 4-6), ist in zwei Teilen in Tick Nr. 6 und Nr. 7 erschienen. Weitere Publikationen des Autors zum Thema Jonglieren: Das Lehrbuch "Jonglieren ist keine Kunst" sowie mehrere Artikel u.a. in den Zeitschriften Leibesübungen Leibeserziehung, Kaskade und Tick.
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Janosch Slama (Wien) ist Grafiker, Jongleur und "Direktor" des Circus Rabiat. Seine zahlreichen Jonglier-Cartoons sind u.a. in Tick und anderen Publikationen von Artis-Tick, auf den Webseiten des Circus Rabiat und von Artis-Tick, sowie in dem Büchlein: "Rastelli + Rastelli. Die beiden lustigen Spinnen aus dem Internet, Folge 1 - Folge 44" (c2001) publiziert worden.
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Weitere Beiträge auf den Webseiten von jonglieren.at: siehe: Index: Apolin, Martin bzw. Index: Slama, Janosch
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Alle Rechte verbleiben bei Autor bzw. Grafiker. Veröffentlicht mit deren Einverständnis und mit freundlicher Genehmigung von Artis-Tick.
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