Verfasst von Größinger Andreas (groessinger [AT] utanet . at) am 01. Mai 2002 um 01:06:23:
Als Antwort auf: three club single backcrosses verfasst von Juggler am 14. April 2002 um 14:03:38:
Zunächst: Was D. Finnigan über Backcross schreibt, ist in folgender
Form nicht haltbar: "Eine Woche muss man wohl dafür an Übungsaufwenden
in Kauf nehmen." Auch der ansonsten allgemein gültige Rat ("eine weite
Hose hilft!") kann hier einem jonglierwilligen Wesen wohl kaum unter
die Arme greifen.
Meine Erfahrungen, Tips:
1) Vorübungen: Einzelwürfe "perfektionieren" (wenn man von so einem Unding
(perfekt) überhaupt reden darf). Wichtig dabei: Die Keule vor dem Ansetzen
des Back-Cross-Wurfes weit nach vorne gleiten lassen (bis zum Knob).
Man vermeide eine Hohlkreuzhaltung (anfangs ist eine leichte Rückenlage wohl
unvermeidbar). Die Keule schwingt hinter dem Rücken (möglichst parallel
zur Ebene von Schulter-Kopf-Schulter. Erst wenn die Hand sich auf der
gegenüberliegenden Seite aufwärts bewegt, wird der Keule in einer beschleunigten
Bewegung nach oben die wohldosierte Drehbewegung mit auf den Weg gegeben.
Ich halte die Keule hinter dem Rücken immer so, dass sie in der nach oben
zeigenden Handfläche liegt. Der Knob (Gummi) wird am Daumenballen
(Daumengrundgelenk) mit Ring- und Mittelfinger eingeklemmt, an der Unterseite
des Griffes unterstütze ich die Keule, indem ich Zeige- und Mittelfinger
ausstrecke (als Stütze und Hilfe zur Dosierung der Drehung). Ich mache dadurch
die Drehung der Keule beinahe gar nicht von der Schwingbewegung hinter dem
Rücken abhängig. Dadurch lässt sich die Richtung sehr klar vorgeben. Wichtiger
Hinweis bei diesen Übungen: Schultergelenke aufwärmen (Gefahr von Zerrungen,
Verreißern, unliebsamen Verspannungen). Nichts erzwingen wollen!
2)Zwei hintereinander folgende Wurfkombinationen üben
(mit 2 Keulen, je einein einer Hand).
a) Abfolge Self (Eigenwurf linke Hand) - Backcross (rechte Hand):
Der Self sollte "gemütlich" langsam drehen und sehr genau geworfen sein
(er sollte nicht zu sehr in der Körpermitte "landen" - zu weit diagonal nach
außen bereitet er weniger Probleme). Der Backcross sollte möglichst ruhig
"durchgezogen" werden (Pendelbewegung hinter dem Rücken und Aufwärtsbewegung
auf der anderen Seite mit Drehung beim Hochziehen).
b) Abfolge Backcross (rechte Hand) - Self (linke Hand): Diese Übung ist etwas
leichter, da dudir für den Backcross-Wurf etwas mehr Zeit nehmen kannst. Der
Self dürfte kein Problem sein, wenn der Backcross einigermaßen platziert dort
ankommt, wo er sollte. Wichtig: Für den Eigenwuf vorher Schwung holen, auch wenn
du versucht bist, den Backcross weiter oben zu fangen (weil er vielleicht
ungenau geworfen oder zuviel gedreht wurde).
3) Vorübung mit drei Keulen: Kaskadentempo "herunterschrauben" (so langsam
wie möglich). Brems dich mit dem Tempo ein und versuche regelmäßige,
langsame Singles (Einfachdrehungen)zu werfen. Jetzt kannst du mit einzelnen
Backcrosses starten. Steig sofort auf die Kaskade um, sobald es dich "strudelt"
(und werde wieder langsamer - meist beginnt man zu hetzen, wenn man in Zeitnot
(Timingprobleme) kommt. Du blickst beim Wurf eines Backcrosses immer auf
die Seite, an der die Keule hochkommt. Beim laufenden Backcross wandert der
Kopf ständig hin und her.
4)Meine Erfahrung (bei aller Hochachtung vor Finnigan) für das Erlernen von Backcross:
Man muss viel Geduld haben, soll ihn nicht stundenlang am Tag üben
(gelenksintensive Sache), soll gelgentlich die Finger davon lassen. Meist
werden die Würfe nach einer Übungspause besser. Denke also nicht in Wochen,
sondern in Jahren (oder vielen Monaten). Jeder kleine Fortschritt ist ein großes
Ereignis. Du kannst dich belohnen, indem du dir z. B. eine weitere Keule
kaufst. Stichwort für Fernziele: Fünf-Keulen-Backcross (bitte mit
Doppeldrehungen - Singles sind hier doch etwas exquisit). Doppeldrehungen heißt:
Mehr Zeit. "Fünf Keulen" heißt: Mehr Material. Unterm Strich: Überlegenswert.
Summa summarum: Backcross ist eine feine Sache und es zahlt sich aus, daran zu arbeiten.
Ich hoffe, die Tipps helfen dir ein wenig weiter. Vielleicht sehen wir uns auch
in Klagenfurt. Jedenfalls viel Spaß beim Üben und gute Fortschritte.
Andreas Größinger (Travelling Mad)