Re: keulenjonglage


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Verfasst von Wolfgang Schebeczek (wsch [AT] EUnet . at) am 25. November 2001 um 13:05:34:

Als Antwort auf: keulenjonglage verfasst von andy am 23. November 2001 um 16:01:12:

: hi!
: hab mir keulen zugelegt und ein bisschen geübt... bin jetzt soweit dass
: iv´ch eigentlich 3 nehmen könnte, kapie aber nicht so ganz wie ich die
: dann halten muss(2 in einer hand)... kann mir das jemand erklären oder
: einen link schickn oder so???

Es gibt zwei Grundgriffe, im Englischen haben sich dafür die Bezeichnungen "top grip" bzw. "underneath grip" eingebürgert. Nimm eine Keule (A) in die Hand, so wie die du sie für einen "normalen" Wurf halten würdest. Dreh die Handfläche nach oben und öffne die Finger. (Zu diesem Zweck musst du den Keulengriff in der Gabel zwischen Daumen und Zeigefinger einklemmen, sonst würde sie dir aufgrund der Kopflastigkeit aus der Hand fallen.) Die zweite Keule (B) legst du nun so dazu, dass der Keulengriff zwischen Zeige- und Mittelfinger eingeklemmt wird. Und zwar
- entweder so, dass du B einfach auf A drauflegst, der Griff von A ist dann also näher zur Handfläche als der Griff von B. Das ist der top grip.
- oder so, dass du den Griff von B unter den Griff von A bringst. Hier ist also der Griff von B also näher zur Handfläche als der Griff von A. Das ist der underneath grip.

In beiden Fällen separiert der Mittelfinger beide Keulen. Später wirst du sehen, dass diese Separierung nicht unbedingt notwendig ist. Es genügt auch, dass der Mittelfinger nur leicht B berührt, und auch das kannst du noch weglassen. Für den Anfang ist diese Separierung meiner Erfahrung nach aber hilfreich.

Für fortgeschrittenere Tricks wirst du beide Grundgriffe brauchen. Es kann also nicht schaden, sich jetzt schon mit beiden anzufreunden. Für deine Zwecke (eine normale 3-Keulenkaskade in Gang zu bringen), verwenden die meisten JongleurInnen (ich würde sagen > 95%) den top grip. Auch alle Lehrbücher (mit einer Ausnahme) empfehlen ihn. Aber manche JongleurInnen schwören auf den underneath grip als Grundgriff. Christoph Heinzle aus Vorarlberg hat unzähligen JongleurInnen auf diese Art die Keulenjonglage beigebracht, sein Lehrbuch ist die erwähnte Ausnahme. Christoph zieht ihn vor, weil beim Abwurf der ersten Keule, das Handgelenk etwas weniger "ausgedreht" werden muss, also eine natürlichere Handhaltung eingenommen werden kann.

Der top grip hat aber dafür einen anderen Vorteil: Wenn du zwei Keulen in einer Hand fängst (z.B. um die Jonglage zu beenden), ist es zweckmäßig, gleich so zu fangen, dass du in der Ausgangsposition für einen Neustart bist. Das Fangen einer Keule im top grip ist meines Erachtens einfacher und schneller zu lernen als das Fangen im underneath grip.

Bei beiden Griffarten wird übrigens immer B als erste Keule geworfen. Über das "Wie" würd ich mir einmal nicht den Kopf zerbrechen. Probier, was dir am natürlichsten scheint. Beim underneath grip wundert man sich zwar, dass die "untere" Keule B nicht an der "oberen" hängen bleibt, aber normaler Weise tritt dieses Problem nicht auf. Wenn's doch Probleme mit dem Abwurf (oder andere) gibt, melde dich hier wieder.

wolfgang


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