Alles ist gefährlich - aber dafür bekommt man ja das Geld


[ Weitere Antworten ] [ Jonglieren.at: Open Page Archiv ]

Verfasst von Jens Oertel (info [AT] AJO-Deutschland . de) am 05. Dezember 2003 um 12:17:41:

Als Antwort auf: pyrofluid verfasst von nic am 08. August 2003 um 03:16:55:

: hallo ihr!

: ich bin nic aus Wien/Österreich. sehr weise entscheidung, Pyrofluid aus dem programm zu nehmen. mein freund, ein professioneller showbarkeeper mit langjähriger berufserfahrung liegt seit wochen im spital- folgen noch nicht absehbar. das öl des mittels hat sich in seiner lunge verbreitet und angesetzt. pyrofluid ist höchst gefährlich!! er hat eine geringe menge eingeatmet - er wurde nur 6 stunden später mit atemnot eingeliefert - 39 grad fieber, erbrechen, krämpfe. die ärzte versuchen mit cortison dieses parafinöl aus seinen lungen zu bekommen. bis jetzt ohne viel erfolg. ich habe keine ahnung, wie das ausgehen wird. ich bin im moment total verzweifelt, obwohl er in einer spezialklinik in wien behandelt wird und die ärzte mit pyrofluid vertraut sind.

: also bitte: lasst die finger davon!! bitte - die gefahr wird unterschätzt!

Alles ist gefährlich - aber dafür bekommt man ja das Geld. Bloß weil Messer scharf sind wird die jonglage mitihnen nicht aussterben. Wichtig ist das man genau bescheit weiß, so kannst du dein Risiko verringern.

Hier ist ein Auszug aus meinem neuen Buch Abenteuer Feuershow noch mehr Infos erhältst du unter www.ajo.deutschland.de:
Das sind die Risiken
Beim Feuerspucken bietet jede Achtlosigkeit Gelegenheit für Verbrennungen. Gefahren lauern überall.
Eine besondere Gefahr sind Lungenschäden, die oft unscheinbar beginnen. Beim Feuerspucken nimmst du Petroleum in den Mund und entzündest es beim Ausspucken. Selbst bei bester Technik geraten Tröpfchen in die Lunge. Anfänger sind besonders erregt und angespannt. Husten- und Schluckreflexe saugen Petroleum in die Lunge. Hustenattacken nach dem Feuerspucken sind ein deutliches Zeichen für eingesaugtes Fluid. Das Fluid breitet sich wie ein Ölfilm auf dem Wasser über die Lungenschleimhäute aus. Der undurchdringliche Ölfilm behindert den Sauerstoffaustausch und dir droht Ersticken. Da Petroleum, Öl und Milch sich nicht in Wasser lösen, verbleiben sie auf den Lungenbläschen und reizen sie. Gereizte Lungenbläschen entzünden sich und Bakterien nisten sich ein. Ein Arzt behandelt deshalb solche Unfälle mit Antibiotika, um eine gefährliche Lungenentzündung zu verhindern.
Petroleum kann in den Magen gelangen. Einige Tröpfchen sind so gefährlich wie der Rauch einer Zigarette. Schluckst du mehr Petroleum, suche besser einen Arzt auf. Du erkennst Fluid im Magen am Geschmack. Das Petroleumaroma intensiviert sich jedes Mal beim Aufstoßen. Vermeide aber Erbrechen, denn so kann Petroleum in die Lunge gelangen.
Vor dem Feuerspucken versiegele deinen Magen mit Olivenöl. Einfach eine Tasse voll runterschlucken – fertig. Diesen Trick benutzen auch so genannte Kampftrinker. Sie machen so ihre Magenschleimhäute undurchlässiger für Alkohol und „vertragen“ mehr.
Nach dem Feuerspucken spüle deinen Mund mit Wasser und anschließend mit Sonnenblumenöl. Das Öl nimmt die Reste des Fluids auf. Gurgel bei Bedarf zehn Minuten und spucke dann das Öl aus. Dieses Hausmittel hilft auch, wenn du dir doch einmal deine Zunge verbrannt hast. Sonnenblumenöl nimmt Bakterien und Keime auf und desinfiziert die Wunde. Gurgele bei Verletzungen 2–3-mal --täglich. Über das taube Gefühl auf deiner Zunge brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Das sind verletzte Geschmacksknospen, die erneuern sich ohnehin alle zehn Tage. Danach ist wieder alles normal.
Nach dem Feuerschlucken vermeide es zu sprechen, denn der Sprechatem saugt winzige Fluidreste in deine Lunge. Spüle deinen Mund mit kohlensäurehaltigem Mineralwasser aus, das regt den Speichelfluss an. Zähneputzen und Ölgurgeln schützen deine Mundflora.
Eine weitere Gefahr beim Feuerschlucken geht von deinem Atemreflex aus. Atmest du eine Flamme ein, dann bilden sich Brandbläschen auf deinen Stimmbändern. Du bist dann ein paar Tage heiser und spürst ein Kratzen im Hals. Meistens vergeht eine Woche, bis sich die Stimmbänder wieder erholt haben. Verkürze die Genesung durch Ölgurgeln.
Suche einen Arzt auf, wenn du diese Symptome feststellst:
 dunkle Brandstellen
 anhaltende Schmerzen
 nässende Wunden
 Hustenanfälle
 Schwindelgefühl
 Brechreiz
 Kopfschmerzen.
Feuerspuckerfluid
Verwende zum Feuerspucken Petroleum, niemals Alkohol oder Benzin. Der Fachhandel bietet aromatisierte Feuerspuckerfluide an. Sie gehören zur selben Gruppe wie Petroleum, Lampenöl und Grillanzünder. Einige „erfahrene“ Feuerspucker empfehlen nur bestimmte Mittel. Doch egal, welches Mittel sie favorisieren, sie haben alle eines gemeinsam: Sie sind gesundheitsschädlich! Übrigens sucht man auf allen Gauklerfluiden auch den Hinweis „dermatologisch getestet“ vergeblich.
Besonders Anfänger wiegen sich in trügerischer Sicherheit, wenn sie die im Fachhandel angebotenen Feuerspuckerfluide kaufen. Der Glaube, mit dem „richtigen“ Fluid zu spucken, lässt schnell alle Vorsichtig verfliegen. Obwohl Lampenöle die gleichen Lungenschäden verursachen, sind es doch die Gauklerfluide, mit denen sich die meisten verletzen. Merke dir einfach: Jede Brennflüssigkeit ist gesundheitsschädlich, herunterschlucken darfst du keine!
Spezielle Fluide zum Feuerspucken sind für dich geeignet. Jedoch kannst du auch Lampenöle und flüssige Grillanzünder verwenden. Du kannst sie fast überall kaufen. Und sie sind kostengünstiger als Feuerspuckerfluide.
Ob sich ein Lampenöl oder Grillanzünderliquid eignet, erkennst du an diesen Merkmalen:
 Farbe
 Geruch
 Hautverträglichkeit.
Grillanzünder und Lampenöle erhältst du im Baumarkt. Nimm nur solche, auf denen Hinweise vermerkt sind wie:
 geschmacksneutral
 geruchlos
 rußreduziert.
Teste das Fluid weiter:
 Verzichte auf gefärbte Mittel.
 Streng riechende Öle sind ungeeignet.
 Prüfe die Hautverträglichkeit. Betupfe die Innenseite des Unterarms mit Lampenöl. Spürst du in der nächsten Stunden kein Jucken, Brennen oder andere Hautreizungen, dann verwende es wie die Mittel aus dem Fachhandel.
Für welches Fluid du dich auch entscheidest, herunterschlucken darfst du es auf keinen Fall! Eingesaugtes Petroleum gefährdet deine Gesundheit. Kommt es dazu, suche sofort einen Arzt auf. Achte unbedingt darauf, das Flaschenetikett mitzunehmen.

Gruß Jens


Weitere Antworten:



[ Weitere Antworten ] [ Jonglieren.at: Open Page Archiv ]