Verfasst von Hans Fraeulin (hans . fraeulin [AT] pickuptheater . com) am 19. April 2008 um 23:11:56:
Als Antwort auf: Barbaras Verlust verfasst von Roman Kellner am 26. März 2008 um 12:57:31:
Ich habe was tun müssen, um aus dem lähmenden Entsetzen herauszukommen und auf einen Artikel im Standard, in dem der Tod Helis und seiner Kinder erwähnt wurde, geantwortet:
Sehr geehrter Herr Dr. Fabian,
Ihren Vorstoß zur unbeschränkten Bahnhaftung begrüße ich sehr. Ich bin als seinerzeitiger Kinderbeauftragter der Stadt Graz in die Sache stark involviert gewesen, und jetzt wieder. Der mit seinen beiden Kindern tödlich an einer Bahnkreuzung verunglückte Familienvater war ein Mitglied meines Ensembles. Auf einer kürzlich abgehaltenen Gedenkfeier für sieben junge Soldaten, die als Deserteure in den letzten Kriegstagen erschossen wurden, stellte ich fest, dass wir grosso modo zwar längst Frieden im Land und einen zivilen Umgang miteinander haben. Aber was sollen wir von einem Land halten, in dem eine falsche Bewegung, ein Gedanke zuviel oder ein Lied auf den Lippen mit dem Tode bestraft werden kann – ohne Sanktionen für den oder die Täter, wie ich hinzufügen muss.
Die Sicherheit an Bahnkreuzungen muss Vorrang haben. Ich habe da einen drastischen Vergleich. Da werden einem seltsamen Landeshauptmann zuliebe 1,4 Mrd. € für sein prestigiöses Tunnelprojekt investiert, das geostrategisch überholt ist und mathematisch nachgewiesen (Basistunnel-Paradoxon) nichts bringt außer Schulden, und der zuständige Minister hat auf der anderen Seite kein Geld für eine ausreichende Sicherung der vorhandenen Bahnstrecken. Darauf immer wieder hinzuweisen, scheint mir eher zum Ziel zu führen.
Der Weg, den Sie einschlagen wollen, ist ein dorniger.
(weiter im Text auf Anfrage: hans . fraeulin [AT] pickuptheater . com )