Re: Barbaras Verlust


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Verfasst von Verena (v . tannenberger [AT] tele2 . at) am 15. April 2008 um 20:18:07:

Als Antwort auf: Barbaras Verlust verfasst von Roman Kellner am 26. März 2008 um 12:57:31:

Liebe Frau Eberhart,
auch ich habe von Ihrem Schicksal durch die Zeitschrift Woman erfahren und war tief berührt wie Sie mit dem Tod Ihrer Lieben umgehen. Der Tod wird sonst ja immer aus unserem heutigen Leben ausgegrenzt, Alte in Heime abgeschoben und Todkranke am besten versteckt. Über den Tod zu sprechen fällt schwer,ich habe es selbst an mir bemerkt, habe ich in meiner Familie einen 94 jährigen Opa und einen Stiefvater , der an der unheilbaren Krankheit ALS,die bei vollem Bewußtsein zur kompletten Lähmung mit Verlust der Sprache zum Erstickungstod führt, leidet.
Meine Mutter und ich tragen schwer an diesem Schicksal und wir wollen beide bis zum Schluß daheim behalten.
Ich habe auch zwei Kinder, einen Bub,7, und ein Mädchen,2 Jahre alt.Mein Sohn wäre bei der Geburt fast gestorben und ich mit ihm. Ich hatte eine seltene Form einer Schwangerschaftsvergiftung. Ich habe immer das Gefühl ihn besonders umsorgen und beschützen zu müssen im Gegensatz zu meiner kleinen Tochter.
Ich lebe aber auch mit dem Bewußtsein, dass jedes Glück seine Zeit hat und jeder Tag etwas Unvorhersehbares , Neues bringen kann. Oftmals kann ich keinen Sinn darin erkennen, aber ich habe es aufgegeben mich dagegen zu wehren. Ich kann auch nicht immer stark sein und das dürfen auch meine Kinder sehen. Ohne Hoffnung auf einen Sinn und auf ein Wiedersehen hätte so viel Leid keinen Sinn und wenn ich verzweifelt bin versuche ich mein Schicksal in Gottes Hand zu legen.
Ich habe Ihnen von meinem Leben erzählt und maße es mir nicht an Ihr Leid nachfühlen zu können ,trotzdem möchte ich Ihnen sagen, dass ich an Sie und Ihre Lieben denke.
Ihre Verena

: Einige von Euch werden es bereits gehört haben: Barbara Pachl-Eberhart hat über die Osterfeiertage durch einen Autounfall ihren Mann Heli (38) und ihre beiden Kinder Thimo (6) und Valentina „Fini“ (2) verloren.

: Barbara war viele Jahre Mitglied der Wiener Jonglierszene und ist seit einigen Jahren in Graz und Umgebung künstlerisch aktiv, unter anderem als Musikerin und Rote-Nasen-Clown. Viele werden sie nicht persönlich kennen, aber in verschiedenen Rollen in Wien und Graz auf der Bühne gesehen haben. Auch ihr Mann Helmut Eberhart hatte als „Clown Heli“ das Lachen als Beruf.

: Dieser Verlust übersteigt alles denkbare, und Worte werden angesichts der Dimension dieser Tragödie zu Gestammel. Dennoch, oder gerade deshalb gibt es für mich zwei Konsequenzen, die wir beherzigen sollten.

: HELFEN WIR Barbara, wo immer möglich. Nicht nur in den nächsten Tagen und Wochen, sondern noch viel mehr in den nächsten Monaten und Jahren. Barbara hat Kraft, ich traue ihr zu, ein neues, ein anderes Leben an das alte Leben anzuschließen, aber dazu braucht sie viele, viele Hände, die sie immer auffangen, wenn es nötig ist.

: LEBT! Wenn der Tod von Heli, Thimo und der kleinen Fini dazu führt, dass einige oder noch besser ganz viele Menschen ein kleines Stück intensiver oder trotziger leben, dann hat er etwas, wenigstens irgendetwas gebracht.

: Barbara, du bist nicht allein!

: Roman




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