Verfasst von Wolfgang Schebeczek (wsch [AT] EUnet . at) am 04. Mai 2001 um 22:08:07:
Wie den meisten von euch bekannt sein wird, finden bei der europäischen Jonglierconvention (EJC) die Wahlen der EJA-Landesrepräsentanten statt. Gewählt wird jeweils für zwei Jahre, heuer finden die Wahlen u.a. auch für Österreich statt. Hauptzweck der EJA (European Juggling Association) ist es, die Kontinuität und Qualität der EJCs sicherzustellen. Die LandesrepräsentantInnen stellen das Verbindungsglied zwischen der EJA-Zentrale bzw. den Organisatoren der EJC und den JongleurInnen des jeweiligen Landes dar. (Mehr zu EJA und Landesrepräsentanten im Anhang an diese Mail.)
Ich bin seit 1996 österreichischer Landesrepräsentant und möchte mit den diesjährigen Neuwahlen diese Aufgabe an eine(n) andere(n) Jongleur(in) weitergeben. Ich habe in den letzten Jahren eine Reihe von jonglierbezogenen „Jobs“ an mich gezogen (bzw. haben sie mich „an sich gezogen“) und mehr in meinen Händen zentralisiert als ich für sinnvoll halte, sinnvoll bewältigen kann und mehr als angesichts der Breite der Jonglierbewegung in Österreich notwendig ist. Als ich mich bei der EJC 95 in Göteborg das erste Mal um den „country rep“ gekümmert habe, waren wenige österreichische JongleurInnen an der EJC interessiert, noch weniger haben sich an Business meeting und Wahlen beteiligt. Das hat sich grundlegend gewandelt und seit der Turiner Convention nehmen ca. 30 bis 45 öst. JongleurInnen an der EJC teil. Das sind ca. 30 bis 45 mögliche LandesrepräsentantInnen. Also gut: ein bisschen weniger, zumindest die Kinder muss man wohl wegrechnen. Aber im Ernst: Je dezentraler alles, was sich bei uns rund um das Jonglieren tut, organisiert ist, je mehr Initiativen es gibt, je mehr Schultern es gibt, auf denen diverse Lasten verteilt werden können, um so besser für die Aufgaben, die erledigt werden müssen, um so besser für die JongleurInnen, die diese Aufgaben wahrnehmen und um so besser für unsere „Juggling Community“. Vor allem aufgrund dieser Erwägungen möchte ich heuer nicht mehr kandidieren und - wie gesagt - die Aufgabe weitergeben.
Die Wahlen finden bei der „General Assembly“ während der EJC statt, an der alle EJC-TeilnehmerInnen teilnehmen können (und sollen), und es bleibt jedem/jeder öst. Jongleur(in) unbenommen, erst dort seine/ihre Kandidatur bekannt zu geben. Ich persönlich halte das aber für keine gute Vorgangsweise, und bisherige Erfahrungen bei vergangenen Wahlen bestätigen dies. Ich finde, wir sollten jetzt mit der Diskussion beginnen, offene Fragen klären und InteressentInnen für das Amt sollten sich jetzt melden. Dieser Thread kann für diese Diskussion genutzt werden, aber natürlich soll das nicht der einzige Platz sein, wo die Diskussion stattfindet.
wolfgang
Anhang: Aus dem Brief der EJA an die vorangemeldeten TeilnehmerInnen der EJC Karlsruhe 2000:
Was ist die EJA?
Die EJA (European Juggling Association) wurde 1987 gegründet, um die Kontinuität und die Qualität der jährlich stattfindenden Europäischen Jonglier-Convention (EJC) zu gewährleisten. Sie organisiert NICHT selbst die Convention, aber sie unterstützt mit ihrer Erfahrung und ihrem Netzwerk die lokale JongleurInnengruppe, die die Verantwortung dafür übernommen hat. Die EJA beruht zu 100% auf freiwilliger Mitarbeit. Sie besteht aus dem „executive board“ (in das jedes europäische Land einen Vertreter entsenden kann), dem „daily board“ (einer Art „Ständigem Ausschuss“) und einer Auswahl von Organisatoren/Beratern früherer Festivals. Seit der letzten Convention in Grenoble hat der gesamte EJA-Board einmal in Karlsruhe getagt, um die Organisatoren des diesjährigen Festivals persönlich kennen zu lernen und herauszufinden, wo für sie Hilfe nötig ist. Und weiters um zu diskutieren, wie wir eine effektivere Organisation werden können.
Weiters ist es eine wichtige Aufgabe der EJA sicherzustellen, dass die europäische Jonglier-Convention auch weiterhin „von Jongleuren für Jongleure“ auf Non-Profitbasis organisiert wird. Natürlich muss bei einem Event dieser Größe so kalkuliert werden, dass mit Sicherheit alle Unkosten beglichen werden können und es ist daher nicht ungewöhnlich, dass eine Convention letztlich doch noch etwas Gewinn abwirft. Die EJA bemüht sich jedoch darum, dass all diese Überschüsse entweder verwendet werden, um jonglierrelevante Projekte in der Gegend des Veranstaltungsortes zu unterstützen oder zukünftigen EJCs zur Verfügung gestellt werden.
Was genau sind die Aufgaben der EJA-LandesrepräsentantInnen?
Die LandesrepräsentantInnen, die verteilt über ganz Europa leben, stellen das Rückgrat der EJA dar. Ihre wichtigste Aufgabe ist es, Informationen über die EJC - womöglich in der Landessprache - in ihrem Land zu verbreiten, sowie der EJA und den FestivalorganisatorInnen Feedback zu geben. Um all die verschiedenen Elemente einer EJC zu gestalten, brauchen die OrganisatorInnen Input aus ganz Europa. Eine zweite Aufgabe, die einE EJA-LandesrepräsentantIn erfüllen kann, besteht in der Organisation eines EJA/EJC-Voranmeldesystems im eigenen Land, mit nationale Konto in der Landeswährung. Das macht nicht nur für Euch die Anmeldung einfacher, sondern verschafft auch den OrganisatorInnen mehr Zeit, eine fantastische Woche vorzubereiten.
Als Bindeglied zwischen den JongleurInnen und den FestivalorganisatorInnen sollten die LandesrepräsentantInnen regelmäßig an Conventions im eigenen Land sowie an den EJCs teilnehmen. Da sie Mitglied des EJA-Vorstandes sind, wird von ihnen auch erwartet, dass sie sich ein Wochenende pro Jahr für das EJA-Vorstandstreffen freinehmen. Englischkenntnisse und E-Mail-Zugang sind keine notwendige Vorbedingung, aber erleichtern wesentlich die Kommunikation mit den ConventionorganisatorInnen und dem EJA-Vorstand. Darüberhinaus darf natürlich auch gerne mehr gemacht werden, zum Beispiel Gruppenreisen von und zu den EJC organisieren, direkt bei der Convention helfen oder spezielle EJA-Aufgaben übernehmen.
Alle Mitglieder des EJA-Vorstandes, einschließlich der LandesrepräsentantInnen investieren Zeit in diesen Job, um die jährliche Europäische Jonglier-Convention zu unterstützen und sie auch weiterhin als ein einzigartiges Ereignis zu erhalten. Das bedeutet, dass zwar alle Ausgaben der EJA-LandesrepräsentantInnen von der EJA bezahlt werden (inklusive der Fahrtkosten zu den EJA-Vorstandstreffen); darüberhinaus gibt es aber KEINE finanzielle Entschädigung für die JongleurInnen, die für die EJA arbeiten.